Die Chronik unseres Vereins

Wie alles begann …

 

Es war ein bitter kalter Januar im Jahr 1978. Drei Herren saßen in der Kneipe Töpferstube am Tisch und ließen sich das frisch gezapfte Bierchen schmecken. Ein Wort gab das andere und sie stellten fest „In Adendorf fehlt ein richtiger Karnevalsverein!“

Sie fanden weitere Leute, die gleich von der Idee begeistert waren und schon gab es im April 1978 bereits das erste Treffen in der großen Schützenhalle.

In der ersten Runde mit 7 Anwesenden war schnell klar, Matthias Schleip wir der 1. Vorsitzende und Sitzungspräsident des neuen Vereines. Die weiteren Posten wurden durch die anderen Anwesenden bekleidet. Günther Wagner wurde 2. Vorsitzender und Erich Schmalz Kommandant.

Wilma Wagner war als Kinderbetreuerin vorgesehen, denn der Hauptaugenmerk des neuen Vereines sollte den Kindern gelten. Die ersten Kinder des Vereins brachte Wilma Wagner gleich mit. Es waren ihre beiden Söhne Martin und Andreas.

 

Bei der Namensgebung des Vereins wurde heftig diskutiert und „gehetzt“. Dann kam der Vorschlag den Verein „Hetzbröde“ zu nennen.

 

Somit war der Grundstein

für den Karnevalsverein in Adendorf gelegt.

 

Schon im Mai 1978 fand die Gründungsversammlung mit 16 Gründungsmitgliedern statt. Es wurde die Satzung des Vereins ausgearbeitet, die Vereinsfarben „Blau-Weiß-Rot“, der Vereinsname „Hetzbröde“ und die Aktivitäten im Jahr festgelegt.

Gleich nach er Gründungsversammlung wurde die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bonn beantragt, die dann im Oktober 1978 erfolgte.

 

Im November 1978 feierte die „neue“ Karnevalsgesellschaft bereits ihren ersten Karnevalsauftakt

in der kleinen Schützenhalle,

wo wieder viele neue Mitglieder geworben werden konnten.

 

Am 27.01.1979 wurde zur 1. Karnevalssitzung in die Schützenhalle geladen. Die Schützenhalle füllte sich. Nach einem gelungenen Abend war sich die Bevölkerung einig: „Do jon mer nächstes Johr wedde hin!“

Im Februar 1979 folgte der 1. Veilchendienstagszug, an dem mit voller Begeisterung alle Ortsvereine und private Gruppen teilnahmen

 

„Das Kind hatte laufen gelernt!“

 

Die Mitgliederzahlen wuchsen Jahr für Jahr. Die erste Kindertanzgruppe mit 12 Kindern wurde gegründet. Denn ohne Nachwuchs kann kein Verein auf Dauer bestehen.

 

1980

 

auf der 2. großen Prunksitzung traten erstmals das Duo

„Tabbes und Flabbes“

alias

Tinni Kastenholz und Mia Hüffel

(beides Gründungsmitglieder)

auf und feierten ihre ersten Erfolge.

Die erste Damen-Tanzgruppe „Disco-Girls“ trat voller Stolz und mit viel Begeisterung zur Musik von Boney M. auf.

Ebenfalls 1980 wurde der erste „Wievedach“ organisiert, welcher stimmungsvoll und ausgelassen gefeiert wurde. Auch der 2. Veilchensdienstagszug war wieder ein großer Erfolg.

 

Im Jahr 1981, zur dritten großen Karnevalssitzung hatte der 1. Vorsitzende und Sitzungspräsident Matthias Schleip

ein Ass im Ärmel

und

kündigte bereits zu Beginn schon eine Überraschung an.

 

Während der Sitzung bat er sie dann auf die Bühne 

das Dreigestirn der KG Hetzbröde Adendorf 

Prinz Hans Josef I. (Wolber),

Bauer Heinrich I. (Hergarten)

und

Jungfrau Wilhelm I. (Hau).

 

Auch am Gemeindekarneval nahm die KG das erste Mal teil und wollte fortan den Gemeindekarneval mitgestalten.

 

1982

 

Der 1. Vorsitzende Matthias Schleip trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Im Mai wurde Hubert Lakatsch zum neuen Präsidenten der KG gewählt. Er lenkte mit viel Elan, Einfühlungsvermögen und Sachverstand die Geschicke des Vereins. Seine Gattin Gretel arbeitete als Betreuerin der Kindertanzgruppe. I Team mit Wilma Wagner leisteten die beiden gute Arbeit zu Gunsten der Kinder. Die Gruppe wuchs in den Jahren auf insgesamt 26 Kinder an.

In den folgenden Jahren unter der Regie von Hubert Lakatsch ging die Vereinsarbeit kontinuierlich weiter. Die Mitgliederzahlen sowie das Ansehen stiegen stetig weiter.

 

Eine Neuerung: 1985 führte Inge Paulussen zusammen mit Hans Josef Wolf bei der Sitzung durch das Programm. Das Jahr drauf kam Hedi Meidow für Inge Paulussen mit viel Freude und Begeisterung dazu.

 

1988

 

Das erste Jubiläum ist fällig. 10 Jahre KG Hetzbröde

Das musste gebührend gefeiert werden. Die Session stand unter dem Motto „Janz Ondörp drömp vom Fasteleer“.

Die Jubiläumssitzung, alle waren gespannt. Ausverkaufte Schützenhalle. Hans Josef Wolf führte auf seine ganz eigene Art und Weise durch die Sitzung. Natürlich durften die Eigengewächse und sturmerprobten Kräfte, vor allem „Tabbes und Flabbes“ nicht fehlen.

 

Weitere Höhepunkte waren die Tanzcorps der Gesellschaft und das Tanzpaar Britta Alfter und Andreas Wagner.

Immer wieder süß anzusehen die Kleinsten, eben die „Schröttelchen“, wie sie mit ihrem kleinen Beinchen hüpften. Die Töpfergirls stellten sich in ihrer neuen Uniform vor und die Teengarde begeisterte zum Schluss mit ihrem Charleston als Showtanz.

In mühseliger Handarbeit hatte der Präsident Hubert Lakatsch über hundert Orden aus Ton vorgeformt und entworfen. Freundlicherweise hatte die Töpferei Corzelius diese umsonst gebrannt.

AM Sonntag danach fand die schon traditionelle Kindersitzung statt. In der schön geschmückten und voll besetzen Schützenhalle wurde den Kindern von Wilma Wagner ein tolles Programm geboten.

 

An Weiberfastnacht standen „die jecken Weiber“ bei dem Auftritt der drei „Damen beim Kaffeeklatsch“ (Volker Möllecke, Markus Lakatsch und Oliver Wolf) auf den Bänken.

 

Alle Sitzungen und Aktivitäten in diesem Jubiläumsjahr waren ein großer Erfolg und bestätigten wieder einmal, dass die KG auf dem richtigen Weg war.

 

Am 12.11.1988 wurde dann in der Schützenhalle offiziell „10 Jahre KG Hetzbröde“ gefeiert.

Alle Adendorfer Vereine waren vertreten und haben das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Viele befreundete auswertige Vereine und lokale Prominenz gaben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand.

Für 10-jährige Mitgliedschaft wurden eigens Anstecknadeln entworfen. Hubert Lakatsch nahm die Ehrungen für 10-jährige aktive Mitgliedschaft vor. Geehrt wurden unter anderem Tinni Kastenholz, Günther, Wilma, Andreas und Martin Wagner, um nur einige zu nennen.

 

Im selbe Jahr wurde auf Anregung von Hedi Meidow das Männerbalett die „Burgelfen“ gegründet. Dies sollte sich in Folge als eine sehr gute Sache erweisen.

Die geeigneten Männer fanden sich schnell und die allgemeine Begeisterung war groß. Britta Alfter übernahm die „anstrengende“ Aufgabe, die Herren zu trainieren. Bald konnte man bereits die ersten Erfolge feiern.

Nach nur 6 Wochen Training der erste Auftritt – Weiberfastnacht in Andendorf – die „Wiever“ tobten und kreischten. Sie standen auf den Bänken als „unsere Burgelfen“ das erste Mal hereinschwebten. Nach diesem Auftritt war jedem klar, das war eine einmalige Sache.

Das Training wurde intensiviert, die Tänze verfeinert. Immer wieder begeisterten die „Burgelfen“ das Publikum auch über die Grenzen des schönen Töpferortes hinaus. Als Haremsdamen oder in anderen fantasievollen Gewändern oder besonders duftigen Tütü bezauberten sie vor allem die Damenwelt.

 

1989

Unsere Männer bekommen eine Gardeuniform.

Die Fa. Uniformen Martini liefert nach einem Entwurf von Karl Heinz Martini die schmucken Uniformen.

Der amtierende 1. Vorsitzende Hubert Lakatsch tritt aus gesundheitlichen Problemen zurück.

Hedi Meidow wird einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Im Oktober feierten Marianne und Paul Meidow

(Marianne Meidow ist Gründungsmitglied)

ihre goldene Hochzeit und werden auf der Feier zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

Am 11.11. erschien der Vorstand am Krankenbett von Hubert Lakatsch. Der langjährige Vorsitzende wurde an diesem Tag zum ersten – und bislang einzigen – Ehrenvorsitzenden ernannt.

Noch im gleichen Jahr trauerte die KG um ihren Ehrenvorsitzenden.

 

1990

 

Das Jahr begann mit einem Wechsel der Vorsitzenden. Die erste Vorsitzende Hedi Meidow und der zweite Vorsitzende Hans Josef Wolf tauschen die Ämter.

 

1991

 

„Ein rabenschwarzes Jahr für den Karneval“

 

Der erste Golfkrieg. „Der Karneval fällt aus“ rauscht es durch den Blätterwald.

Drei Tage vor der Sitzung in Adendorf bricht der Krieg aus. Die Hysterie machte sich sschon in den Vortagen bemerkbar. Überall tauchte die Frage auf „Karneval ja oder nein?“ Die Sitzung der KG ist vorbereitet und ausverkauft. Man berät zusammen, befragt die Bevölkerung und kommt zu dem Schluss:

 

„Die Sitzung und Kinderkarneval finden statt!“

 

Viele Leute blieben weg. Vor allem der Pominententisch blieb leer. Trotzdem war es eine schöne Sitzung und man freute sich, nur eben ein wenig gedämpfter.

 

Weiberfastnacht und der Karnevalszug hingegen fielen aus. Die ausgefallenen Veranstaltungen hatten eins zur Folge: leere Kassen. Die mussten wieder gefüllt werden, sonst war der Karneval in der Zukunft in Adendorf tot.

 

Dann „Die Idee“ des Vorsitzenden: „Die Kirmes führt seit Jahren einen Dornröschenschlaf, sie muss wach geküsst werden!“

Schnell wurde ein Freundschaftstreffen für Garden und Showtanzgruppen organisiert. Man veranstaltete einen Umzug durch den Ort und anschließend konnten in der Schützenhalle die Tänze der befreundeten Vereine bewundert werden.

Karneval im Sommer. „Warum nicht!“ Alle waren begeistert.

So war die Kirmes in Adendorf wach geküsst und widerbelebt.

 

1992

 

Ein langgehegter Wunsch wurde war: In den Vereinsfarben Blau-Weiß-Rot und mit dem Markenzeichen des Töpferortes in Form einer Kanne als Wappen, die eine Narrenkappe trägt, wurde eine Standarte bestellt. Den Entwurf und die Lieferung übernahm die Fa. Martini. Die KG „Hetzbröde“ dankte der Adendorfer Geschäftswelt ohne deren Unterstützung dieser Wunsch nicht hätte in Erfüllung gehen können.

In einem feierlichen Akt wurde die Standarte von Pastor Steden eingesegnet und geweiht.

Seit diesem Jahr feiert die KG immer eine heilige Messe zu Ehren der Lebenden und Verstorbenen des Vereins. Jeweils eine Woche vor Karneval findet diese Messe statt.

 

Seit April hat die Garde eine neue Trainerin.

Anita Thünker stellte sich der Aufgabe.

Auf der Prunksitzung erkannte man ihr neues Konzept

was gefiel und ankam.

 

1993

 

Bei der Elfhundertelfjahrfeier Adendorfs organisierte die KG den Umzug und wirkte bei den Feierlichkeiten mit.

In diesem Jahr

wurde Gretel Lakatsch

zum Ehrenmitglied ernannt.

 

1994

 

Zum ersten Mal fuhr unsere Showtanzgruppe

am 03.12.1994

zur 5. Nordrhein-Westfalen-Meisterschaft nach Siegburg.

Die Trainerin Anita Thünker wollte nur den Leistungsstand ihrer Gruppe von einer unabhängigen Jury beurteilen lassen.

Von Minute zu Minute wurden die Mädchen immer nervöser. Kurz vor dem Auftritt wurde sich nochmal konzentriert und dann zeigten unsere Mädchen mit voller Power was sie in den letzten Monaten gelernt hatten.

Man war gespannt auf die Wertung.

Dann die Erlösung:

 

 

Der 1. Platz

 

NORDRHEIN-WESTFALEN-MEISTER 

 

Die Mädchen konnten es nicht fassen.

Aber sie hatten es geschafft.

 

Weiberfastnacht im Jahre 1994 in der Schützenhalle. Eine Damentanzgruppe zeigte ihren Showtanz. „Wat die könne, dat könne me äver och noch!“ so erklang es in den Reihen.

Die Äußerung blieb aber nicht ungehört, da der Präsident der KG mit am Tisch saß. Einige wurden gleich verpflichtet, dies in der Session 1994/1995 unter Beweis zu stellen. Die vertraglichen Vereinbarungen wurden schriftlich fixiert und zwar

da sonst nichts zur Hand war –

auf einer Frittenschale

(große Portion).

 

Im Herbst 1994 klingelte das Telefon bei den Damen, die Weiberfastnacht 1994 vollmundig ihr Talent angepriesen hatten. Hans Josef Wolf wollte nur nochmal an den Vertrag erinnern …

Es musste gehandelt werden. Bald hatten sie eine Truppe von 10 (später 12) Frauen zusammen, die einer karnevalistischen Karriere offen gegenüberstanden.

 

Im Oktober begannen die Proben. Als Stützpunkt diente viele Jahre lang ein Kellerraum „in de Baachstroß“. In der Waschküche wurde – nachdem die Leinen abgehangen und die Blumen, die dort überwintern sollten, weggeräumt waren – geprobt. Doch halt. Erstmal musste ein Name für die Truppe her. Nach langem hin und her überlegen entschieden sich die Frauen für den kurzen und hochexplosiven Namen „KNALLBONBONS“.

Ab jetzt traf man sich freitags in besagtem Stützpunkt Bachstraße.

 

Sketche wurden einstudiert, Tänze geprobt, Schrittfolgen überlegt. Showbusiness ist ein schwieriges Geschäft und von wegen „Wat die könne, dat könne me äver och noch!“ Vieles sah einfacher aus als es war. Aber sie gaben ihr Bestes.

Und so fieberten sie ihrem ersten Auftritt Weiberfastnacht 1995 entgegen. Sie waren angespannt und nervös. Der Auftritt lief fürs erste Mal recht gut. Glücklich nahmen sie ihren ersten Karnevalsorden entgegen.

Dem ersten Auftritt sollten noch viele folgen.

 

1996

 

Seit Jahren schon kämpfte die KG um eigene Vereinsräume. In diesem Jahr nun endlich die gute Nachricht. Die Gemeinde stellt den Dachboden der alten Schule zur Verfügung.

 

1997

 

Die Kirmes wird erstmals auf dem neuen Dorfplatz gefeiert.

Im „Schatten“ der Dorfkirche wurde der Dorfplatz mit einem Freundschaftstreffen für Garde- und Showtanzgruppen eingeweiht. Den Fassanstich übernahm der Bürgermeister Peter Schmitz, unterstützt unter anderem von der Ortsvertretung Ursula Perkams, Kaplan Polycarp und dem Vorsitzenden des Festausschusses, Karl Schmitz.

 

1998

 

Dieses Jahr war ein Ereignisreiches

in der Vereinsgeschichte der KG.

 

Man feierte 20-jähriges Bestehen.

 

Der Festkommers zum 20-jährigen Bestehen fand am 07.11.1998 in der Schützenhalle statt. Alle Ortsvereine, auswertige befreundete Vereine, Ehrengäste, sowie viele Adendorfer nahmen an dem Festabend teil.

 

Der MGV „Eintracht“ Adendorf gratulierte mit einem Ständchen und die vereinseigenen Tanzgruppen überraschten mit eigens für diesen Abend einstudierten Tänzen.

Hans Josef Wolf, als Vorsitzender der KG, ehrte einige Getreue der ersten Stunde mit einem Abzeichen des Vereins.

Wilma Wagner und Erich Schmalz wurden an diesem Abend für ihre Verdienste besonders geehrt. Die Bezirksdeligierte des RKK, Cilli Rauth, verlieh den beiden den Verdienstorden in Silber.

 

Noch ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr.

 

Unser Männerbalett

„Burgelfen“

feiern 10-jähriges Bestehen.

 

Die Männer nahmen in diesem Jahr an einem

Herrenpokaltunier teil.

Was wäre es schön,

wenn sie ihr 10-jähriges Bestehen

noch krönen könnten.

 

Und so geschah es.

Damit hatten sie wirklich nicht gerechnet – nach einer anstrengenden Session mit zahlreichen Auftritten vor durchweg jubelndem Publikum überzeugten die „Adendorfer Burgelfen“ am Karnevalssamstag auch beim Herrenpokaltunier in Hönningen. Als einziges „klassisches Balett“ angetreten, erreichten sie zu Tschaikowski-Klängen

 

den 1. Platz

 

des Männerbalett-Wettbewerbs.

Damit wurden Cancan und Coutry von

Tütü und Spitzenhöschen

auf die niederen Ränge verwiesen.

Auch Trainerin Britta Alfter konnte ihre Freude darüber nicht verbergen

 

„Ich bin stolz auf meine Elfen!“

 

Die erkämpfte Trophäe wurde sogleich als Sekt-Pokal zweckentfremdet.

 

 

… Fortsetzung folgt …